Sommer 2022Dieser Sommer ist der erste, an dem wieder regelmäßige Salsapartys und seit einiger Zeit auch wieder Kongresse und jede Menge Tanzkurse stattfinden. Das gilt nicht nur für den deutschsprachigen Raum, sondern auch für viele andere europäische Länder.
Trotzdem bemerkt man Veränderungen und Unterschiede zum Jahr 2019. Im Folgenden möchte ich auf einige meiner Beobachtungen hinweisen, und nicht nur, so wie sonst jedes Jahr nur auf die Trends eingehen.

Eine Anmerkung vorweg, ich war den ganzen Sommer über in Spanien und sehe die Trends vor allem aus der hiesigen Sicht. In der Regel gelten diese Beobachtungen aber immer auch für den deutschsprachigen Raum.

 

Zuerst einmal zu den positiven neuen Dingen :

  • Es sind viele neue Projekte entstanden, neue Tanzschulen, neue DJs, vor allem im Bereich Bachata, aber auch neue Remixe-DJs sind nun bekannt. Hier in Spanien ist während der letzten zwei Jahre eine neue Generation an Tanzlehrern entstanden. Auch in Deutschland sind mehr und mehr neue Kurse entstehen. Es gibt nach meiner Beobachtung nach auch mehr Privatunterricht.
  • Sicher gibt es in allen Bereichen noch viel viel aufzuholen. Das Niveau von 2019 ist noch nicht wieder ganz da. Aber der Enthusiasmus ist schön zu beobachten.

Aktuelle Entwicklungen:

  • Es gibt seit einiger Zeit eine Schwemme an neuen Bachataremixen und auch normalen Bachatas. Interessanterweise werden diese kaum gespielt. Dazu später mehr.  Neue Salsa gibt es wenige. Ausnahme dazu sind die viel gespielten Alben von Marc Anthony und La Maxima 79.
  • Timba ist (endlich) etwas im Rückgang. Reine Cubanpartys, wo ausschließlich Timba läuft, habe ich dieses Jahr keine mehr gefunden. Nach wie vor ist die Tanzfläche dabei immer rappelvoll, ich persönlich bin von dem monotonen, immer gleichen Gebrülle, mit meistens doch sehr überschaubaren Texten nur noch gelangweilt.
  • Eine Entwicklung, die ich interessant finde, dass in den Clubs hier in Spanien kaum die neuen Bachatas gespielt werden (kaum mehr als 10-20%). Es werden zwar viele Bachatas gespielt. Auf einigen Partys bis hin zum Verhältnis 5:2 (Bachta:Salsa). Oft werden auf Partys die beiden Stile im Verhältnis 3:3 gespielt. Von der Auswahl her laufen aber vor allem die bekannten Bachatas der letzten Jahre.
    Darunter viel Romeo Santos, Kewin Kosmos, Dani J, Daniel Santacruz, Mr Don usw. Remixe, wie die von DJ Tronky, DJ Soltrix usw. habe ich hingegen kaum noch gehört.
  • Im Bereich Social-Media sehe ich wieder eine Zunahme der Aktivitäten in den Salsagruppen und bei Instagram. Neue Mitglieder und viele Veranstaltungspostings.
  • Rückgang der Shines und Stepskurse. Es gibt seit vielen Jahren selbst von den bekanntesten Tänzern wie Fernando Sosa oder Adrian und Anita wieder gute Partnerworkvideos. Auch hier bin ich dem Trend, der so um 2015 begann mittlerweile sehr überdrüssig. In allen Kursen fand man nur noch die immer gleichen und beim Socialdance kaum umsetzbaren Shines-Kurse. Aber als Resultat nach ca. 7 Jahren Shines-Trend kann ich nur feststellen, dass das Niveau im Bereich Salsa enorm zurückgegangen ist und die Shines nahezu nutzlos sind.

 

Nun noch ein paar Dinge, die ich persönlich schade finde:

  • Einige bekannte Clubs haben die Pandemie nicht überlebt. In Spanien, speziell in Malaga, wo ich die Tanzszene sehr gut kenne, hat fast die Hälfte der kleineren Clubs geschlossen oder veranstaltet keine Latinpartys mehr. Die größten Clubs haben aber überlebt.
  • Ein Effekt, der vielleicht auch durch die momentane Situation des russischen Kriegs beeinflusst ist, ist der Anstieg der Eintrittspreise und Getränkepreise. Gleiches habe ich auch bei den Eintrittspreisen bei Livekonzerten beobachtet. Teilweise Verdopplungen der Eintrittspreise sind schon krass. Wer soll das noch aufbringen? Der größte Club hingegen ist hier in Malaga immer noch kostenlos!
  • Eine neue Generation tanzt heute mehr Bachata und weniger Salsa. Das Interesse an beiden Tänzen ist in meinen Augen nicht mehr so ausgeglichen wie früher. Man sieht oft schon an den Sportschuhen (anstelle von Tanzschuhen), dass zwar gute Bachatakenntnisse vorliegen, aber nur geringes Interesse an Salsa besteht.

 

Soweit mein Fazit für den Sommer 2022. Was ist Euch so aufgefallen?

Wir benutzen Cookies
Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Ihre personenbezogenen Daten/ Cookies werden zur Personalisierung von Anzeigen verwendet. Einige Cookies sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten.